Einen epileptischen Krampfanfall zu erleiden stellt in der Regel ein gravierendes Ereignis im Leben eines Menschen dar. Er ist die Folge synchroner Entladungen von Neuronengruppen im Gehirn, die zu einer Bewusstseinsstörung und unwillkürlichen Bewegungs- u. / o. Verhaltensmustern führen können. Von einer Epilepsie spricht man erst nach Auftreten mehrerer epileptischer Krampfanfälle. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen generalisierten und fokalen Anfällen. Letztere treten insbesondere im Alter auf und sind immer Ausdruck einer umschriebenen (fokalen) Läsion des Gehirns (Z. n. Schlaganfall, Tumor, Entzündung). Demgegenüber wird ein Anfall als generalisiert bezeichnet, wenn keine Zeichen einer lokalen (herdförmigen oder fokalen) Störung zu erkennen sind.
Aufgabe des Arztes ist es, die Diagnose eines epileptischen Anfalles zu sichern, die Klassifikation des Anfalles vorzunehmen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Zur Diagnosesicherung ist die Erhebung der Fremdanamnese (Beschreibung des Anfalles durch Außenstehende) von entscheidender Bedeutung. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung und die Ableitung einer Hirnstromkurve (EEG = Elektroenzephalogramm). Außerdem ist die Durchführung einer Kernspintomographie des Kopfes erforderlich. Weitere Untersuchungen (Liquor, 24 Std. EEG u. a. ) sind spezielleren Fragestellungen vorbehalten.
Dank zahlreicher wirksamer und in der Regel gut verträglicher Medikamente ist es heutzutage in vielen Fällen möglich, eine dauerhafte Anfallsfreiheit zu erzielen und ein hohes Maß an Lebensqualität ohne wesentliche Beeinträchtigung in Beruf, Familie und Freizeit zu erreichen. Allerdings ist häufig die ausführliche Beratung in Bezug auf mögliche Einschränkungen am Arbeitsplatz und in Bezug auf die Fahrtauglichkeit erforderlich.
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